AUSGANGSSITUATION

Der Marketingbereich durchläuft derzeit einen entscheidenden Wandel – nicht zuletzt ausgelöst durch die steigenden Anforderungen aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung. Dieser Wandel zeigt sich beispielsweise auch darin, dass Marketingverantwortliche immer häufiger in der Position des „CMO“ dem C-Level-Management zugerechnet werden und Teil des Vorstandes von Unternehmen sind.

Vergleicht man die für effektive Führung erforderlichen Kompetenzen mit den Anforderungen, die in der modernen Kommunikation an Marketingfachleute gestellt werden, zeigen sich durchaus Überlappungen – schließlich haben beide, moderne Führung und modernes Marketing, mit der Einflussnahme in Veränderungsprozessen und der Überzeugung interner und externer Stakeholder zu tun.

Dieser Entwicklung trägt die Universität Basel mit dem Angebot eines speziellen Studienganges Rechnung – dem „Master of Advanced Studies (MAS) in Marketing, Marketing Management und Business Development“. Dazu Michael Braune-Krickau, Geschäftsleiter des MAS: „Ein MAS ist ein berufsbegleitender Weiterbildungsstudiengang, der anders als die bekannten MBA-Studiengänge eine eher fachliche Ausrichtung aufweist.“

Der Studiengang dauert etwa 18 Monate und richtet sich an Marketing und Business Development-Fachleute, die bereits im Beruf stehen und sich über den Studiengang weiter qualifizieren wollen. Pro Jahr werden nur 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugelassen.

Diesen sollte in einem speziellen Modul die Möglichkeit gegeben werden, ihre Fähigkeiten in Führung und Leadership zu überprüfen und gezielt auszubauen.

VORGEHENSWEISE

Als Grundlage für dieses Modul entschied sich die Uni Basel für das LEaD Führungskompetenzmodell. Braune-Krickau erläutert: „Der machtorientierte Führungsansatz ist in der modernen Geschäftswelt überholt und läuft gerade bei jungen Menschen ohnehin meist ins Leere. Das LEaD Führungskompetenzmodell steht für einen Ansatz, in dem das Gegenüber als gleichwertiger Partner angesehen wird – als selbstständiges Individuum, dass in seinem Bestreben, gute Leistungen zu bringen, unterstützt werden soll.“

Das LEaD-Modell beleuchtet fünf Kernkompetenzen und dazugehörige 18 Facetten. Diese stehen für die Erfolgsfaktoren, die nicht nur in der Führung von direkt unterstellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine wichtige Rolle spielen, sondern eben auch in der gewinnenden Einflussnahme auf interne und externe Dritte in der Steuerung von Marketingprozessen.

Das Modul „Führung und Einflussnahme in Veränderungsprozessen“ ist nun integraler Bestandteil des Studiengangs. Im Rahmen des dreitägigen Angebots können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor dem Hintergrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zum transformationalen und transaktionalen Führungsstil ihr Wissen darüber vertiefen, welches Steuerungs- und Führungsrepertoire in einem veränderungsintensiven Umfeld besonders erfolgversprechend ist.

Schon im Vorfeld des Moduls können sie in ihrem beruflichen Alltag optional den LEaD-Fragenbogen nutzen. Dieser Fragebogen ist ein erprobtes und empirisch validiertes Instrument zur Erfassung der Selbsteinschätzung sowie des Fremdbildes Dritter – Kollegen und Kolleginnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder der eigenen Führungskraft.

Auf Basis der Ergebnisse wird ein vertraulicher Feedbackbericht aufbereitet, der Hinweise auf das persönliche Einfluss- und Führungsverhalten gibt. Dazu Braune-Krickau: „Es liegt auf der Hand, dass der Nutzen größer ist, wenn das eigene Selbstbild mit dem Fremdbild Dritter verglichen werden kann. Das LEaD-Modell erweist sich damit als gute Basis für die Analyse, Steuerung und Entwicklung der eigenen Führungsansätze.“

RESULTATE

Das LEaD-Führungskompetenzmodell wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Studiengangs auch in der Kürze der Zeit schnell verstanden. Es findet hohe Akzeptanz, weil es, so Braune-Krickau, „eben nicht ein weiteres nebulöses Leadership-Ding, sondern greifbar ist“.