AUSGANGSSITUATION

Führungsqualitäten und die Fähigkeit zur Leadership sind heute auch in der Wissenschaft unabdingbare Voraussetzungen für die erfolgreiche Leitung von Teams in der Forschung sowie die persönliche Karriere.

Dies wurde auch am Karlsruher Institut für Technologie, kurz KIT, erkannt. Das Institut, die größte deutsche Forschungseinrichtung, ist eine Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Mit dem Young Investigator Network (YIN) wurde daher im Jahre 2008 eine Plattform für die Förderung und Unterstützung von Junior-Professoren und -Nachwuchsgruppenleitern geschaffen.

Dieses Netzwerk bietet seinen Mitgliedern auch ein umfassendes kostenloses Weiterbildungsprogram. Ziel des Angebots ist es, die Mitglieder des YIN in ihrem beruflichen Handlungsfeld hinsichtlich Führung, Management und Persönlichkeitsentwicklung bestmöglich zu unterstützen. Damit werden sie in die Lage versetzt, ihre Führungsaufgaben im Wissenschaftsbetrieb optimal auszufüllen.

Teil des Programms ist die Weiterbildungsreihe „Leadership Excellence“, die in drei Workshop-Module strukturiert ist. Dazu Karin Funk, Referentin Personalentwicklung am KIT: „Das Angebot richtet sich an junge Wissenschaftler, meist angehende Professoren. Die Kurse sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zur Professur – schließlich wird in den Berufungsverfahren immer mehr auch auf die Persönlichkeit und Leadership-Fähigkeiten Wert gelegt.“

Jedes Jahr nehmen etwa zehn bis zwölf Forscherinnen und Forscher teil, die, so Funk, bereits im Wissenschaftsbetrieb etabliert sind und die nächste Karrierestufe nehmen wollen.

VORGEHENSWEISE

Eine wesentliche Grundlage des Moduls Leadership Excellence ist das LEaD-Kompetenzmodell. Funk schätzt an LEaD insbesondere den eingängigen, integrativen Ansatz: „Mitarbeiter coachen, fördern, trainieren – das ist allgemein verständlich.“ Auch die visuelle Umsetzung der Ergebnisse trägt, so Funk, zum guten Verständnis bei, zudem seien alle Elemente gut aufeinander abgestimmt.

Im Rahmen der drei Module werden Theorie-Impulse vermittelt, konkrete Fälle besprochen und Praxisübungen rund um die fünf LEaD Führungskompetenzen durchgeführt:

  • Strategieorientierte Führung und lösungsorientierte Kommunikation
  • Die Führungskraft als Ziel- und Aufgabenmanager
  • Die Führungskraft als Coach und Teamentwickler
  • Die Führungskraft als Umfeldgestalter und Manager von Veränderungen
  • Die authentische Persönlichkeit

Das LEaD-Kompetenzmodell gliedert sich in die Bereiche Diagnose und Entwicklung. Tragende Säule ist das LEaD-Führungsfeedback anhand eines Fragebogens zur Einschätzung der Führungskompetenzen – laut Funk „ein sehr schönes Reflexionsmodell“.

Die Ergebnisse des Führungsfeedbacks vermitteln den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Eindruck ihrer Stärken und Entwicklungsfelder und schaffen so die Basis für die Optimierung ihrer Leadership-Kompetenz.

Als wichtigen Aspekt für die Akzeptanz des Angebots sieht Funk die Nähe von LEaD zur Wissenschaft. Dr. Stefan Dörr, einer der Protagonisten von LEaD, kommt selbst aus dem Wissenschaftsbereich und versteht dessen Gegebenheiten und Erfordernisse. Auch das LEaD-Kompetenzmodell hat seine Wurzeln in der Wissenschaft und unterscheidet sich damit von vielen anderen Angeboten im Bereich der Entwicklung von Führungsfähigkeiten.

RESULTATE

Das LEaD-Kompetenzmodell vermittelt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ganz individuell, wo sie ansetzen können, um ihre Leadership-Fähigkeiten gezielt zu verbessern. Funk erläutert: „Die Teilnehmer geben sich nicht mit theoretischem Wissen zufrieden. Sie wollen einen konkreten Anwendungsbezug sehen, um ihre neu erworbenen Kenntnisse möglichst sofort in der Praxis umsetzen zu können. Das LEaD-Modell entspricht dieser Erwartungshaltung optimal.“